Previous Page  20 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 56 Next Page
Page Background

Rubrik

20

Dreißig Prozent und mehr Einsparung bei den Beschaffungskosten?! Das klingt

in der Tat revolutionär. Aber versprechen kann man viel. Und so manches

Werbeversprechen hat sich hinterher als Versprecher entpuppt. Das innovative

Unternehmen SSV-Technik aus Wutha-Farnroda behauptet, es wirklich zu kön-

nen. Es geht um C-Teile, also jene Teile, die nicht unmittelbar ins Produkt ein-

fließen und bei denen die Beschaffungskosten imVerhältnis zum Einkaufspreis

überproportional hoch sind. Was macht das Thüringer Unternehmen anders als

andere? Wie funktioniert das in der Zusammenarbeit mit den Kunden? Ist das

schon die viel besungene Wirtschaft 4.0? Im Gespräch mit dem Geschäftsführer

der SSV-Technik Ulrich Mönch versucht der WIRTSCHAFTSSPIEGEL, diesen

Dingen auf den Grund zu gehen.

.

SSV-Technik

.

Herr Mönch, Revolution in der Be-

schaffung: Das ist ein hoher An-

spruch. Woher nehmen Sie die Sicher-

heit, ihn auch erfüllen zu können?

Die Sicherheit gibt uns jeder unserer

Kunden, bei dem wir unser Vollversor-

gungssystem bereits erfolgreich einge-

führt haben. Dabei betrachten und über-

nehmen wir individuell den gesamten

Beschaffungsprozess von C-Teilen – das

heißt: Werkzeuge, Betriebseinrichtun-

gen, Arbeitsschutzbekleidung, Zerspa-

nungswerkzeuge, Schleifmittel und che-

misch-technische Produkte – eines

Unternehmens und finden für jeden

Produktbereich den optimalen Beschaffungsweg. Das

endet in der Regel darin, dass ständig wiederkehrende

Bedarfe über unsere elektronischen Ausgabesysteme

(ePLS) zur Verfügung gestellt werden. Alle anderen

Beschaffungsprozesse laufen über unsere Plattform

SSV-Tradecore. Auf diese Weise definieren wir Be-

schaffung neu. Auf dem Markt gibt es bisher keinen

anderen Dienstleister, der das kann, was wir machen.

Dann mal konkret: Ich – imaginärer Unternehmer –

will meine Beschaffungskosten senken. Dreißig Pro-

zent und mehr klingt verlockend und fantastisch.

Ich unterstelle Ihnen jetzt mal, dass sie Großein-

käufer sind und andere Preise bekommen als ich.

Oder Sie nehmen Billigprodukte.

Konkrete Antwort: typischer Anfänger-

fehler. Beschaffungskosten werden bei

uns nicht auf Einkaufspreise reduziert.

Wer so denkt, vergibt sich die Chance

auf wirkliches Einsparpotenzial. Zuerst

würden wir dann in Ihr Lager gehen und

Ihre Bestände prüfen. Denn über 20 Pro-

zent aller eingekauften C-Teile werden

gar nicht benötigt. Oder sie werden da

eingelagert (Schwarz- oder Sicherheits-

läger), wo sie keiner wiederfindet. All

das wissen wir, gezielt zu verhindern.

Hinzu kommen die Prozesskostenein-

sparungen wie Bestellauslösung, Wa-

reneingang und innerbetrieblicher

Transport. Und schon sind wir bei den

dreißig Prozent und mehr.

Dann beschreiben Sie mal bitte Ihre

Herangehensweise.

Nehmen wir beispielsweise den Bereich

Arbeitsschutz: Industrieunternehmen

haben da in der Regel eine große Viel-

falt von Arbeitshandschuhen. Die rei-

chen oft von einfachen Baumwollhand-

schuhen über Lederhandschuhe bis zu

schnittfesten Handschuhen. Eine Ana-

lyse, welche Handschuhe im Umlauf

Ein Thüringer Unternehmen

revolutioniert die Beschaffung