31
m für die Landeshauptstadt Erfurt
Trinkwasserversorgung der Stadt und
ihrem Umland bis zum Jahr 2040. Dabei
blieben sich die Stadtwerke Jena in ih-
rem Grundsatz treu, dass moderne
Stadtentwicklung ohne moderne Infra-
struktur nicht funktioniert.
Neu in Jena war eine erstmals in dieser
Form konsequent angewandte Methode
zur Verknüpfung der technischen Pla-
nung mit ausgeprägten finanztechni-
schen Berechnungen. HSP gab dieser
Methode den Namen Aqua-Optima. Ziel
soll es sein, die notwendigen Neuinves-
titionen bei gleichzeitigem Aufzeigen
von Einsparpotenzial zu realisieren und
somit bei Realisierung des Bauvorha-
bens trotzdem eine maximale Gebüh-
rendämpfung zu erreichen. Die flächen-
deckende Trinkwasserversorgung in den
meisten Städten Deutschlands entstand
in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Theoretisch würden sich völlig neu kon-
zipierte Trinkwasserversorgungssys-
teme von den in vielen Jahrzehnten ge-
wachsenen Trinkwassersystemen unter-
scheiden. In diesem Unterschied steckt
das Einsparpotenzial, welches mit
AQUA-Optima aufgezeigt wird. HSP er-
hielt für diese Planungsmethode 2013
den Thüringer Staatspreis für Ingenieur-
leistungen. 2016 schaffte es Aqua-
Optima von 50 für den Deutschen
Ingenieurpreis eingereichten Projekten
immerhin unter die ersten 20.
Die gemachten Erfahrungen zu Trink-
wasserleitungen und -netzen wurden
durch Planung und Bau zahlreicher
Wasserwerke, Pumpstationen oder
Speicherbehälter abgerundet, so wur-
den neben zehn Wasserwerken in den
letzten Jahren über 50 Trinkwasser-
speicher mit Speicherinhalten zwischen
50 und 20.000 m³ realisiert. Aktuell
wird ein zentraler Hochbehälter mit
einem Inhalt von 2.000 m³ für die Fern-
wasserversorgung Südthüringen zur
Sicherung der Wasserspeicherung für
den Versorgungsbereich Ilmenau errich-
tet, aber auch ein Trinkwasserbehälter
aus dem 19. Jahrhundert in Dresden mit
20.000 m³ unter denkmalpflegerischen
Aspekten zurückgebaut.
Zurück zu Erfurt. Die Trinkwasserver-
sorgung hatte auch hier ihren Ursprung
Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 2016
kann die Stadt auf 140 Jahre leitungs-
gebundene Wasserversorgung zurück-
blicken. Aus diesem Trinkwasserversor-
gungssystem soll mit Hilfe eines Teams
von Fachingenieuren, Städteplanern
und der Projektgruppe der ThüWa
GmbH in Zusammenarbeit mit HSP in
den nächsten drei Jahren ein zukunfts-
orientiertes Trinkwassersystem mit dem
Namen GISOWA entwickelt werden.
Dabei sind über 220 Bauwerke der Trink-
wasserversorgung und etwa 1.150 km
Versorgungsleitungen zu betrachten.
Bei der Realisierung von wasserwirtschaftlichen
Großprojekten gewinnen neben den fachlichen und
technischen Aspekten immer mehr die Erfahrungen
bei der Vorbereitung und Durchführung umfangreicher
Genehmigungsverfahren an Bedeutung. Auch hier
konnte HSP seine Leistungsfähigkeit in den letzten
Jahren immer wieder unter Beweis stellen. Das
Agieren als Gesamtplaner bewies sich auch dabei als
großer Vorteil. Stellvertretend ist in diesem Zusam-
menhang das Planfeststellungverfahren für den Bau
einer etwa 50 km langen Fernwasserleitung der
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz zur Sicherung
der Wasserversorgung des Großraumes Halle / Leipzig
aus dem Rappbodetalsperrensystem zu benennen.
Aber auch das Plangenehmigungsverfahren zur
Verlegung einer etwa 9 km langen Versorgungsleitung
zum Anschluss des oberen Kreisgebietes des Wasser-
und Abwasser-Zweckverbandes Ilmenau an die
Fernwasserversorgung Südthüringen entlang des
denkmalgeschützten Rennsteiges stellte eine große
Herausforderung dar. Beide Genehmigungsverfahren
konnten in sehr kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen
werden. Beide Maßnahmen befinden sich kurz vor
Fertigstellung.
Hoffmann. Seifert. Partner
Architekten und Ingenieure
Rennsteigstraße 10, 98528 Suhl
www.HSP-plan.deAnzeige