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m für die Landeshauptstadt Erfurt

Trinkwasserversorgung der Stadt und

ihrem Umland bis zum Jahr 2040. Dabei

blieben sich die Stadtwerke Jena in ih-

rem Grundsatz treu, dass moderne

Stadtentwicklung ohne moderne Infra-

struktur nicht funktioniert.

Neu in Jena war eine erstmals in dieser

Form konsequent angewandte Methode

zur Verknüpfung der technischen Pla-

nung mit ausgeprägten finanztechni-

schen Berechnungen. HSP gab dieser

Methode den Namen Aqua-Optima. Ziel

soll es sein, die notwendigen Neuinves-

titionen bei gleichzeitigem Aufzeigen

von Einsparpotenzial zu realisieren und

somit bei Realisierung des Bauvorha-

bens trotzdem eine maximale Gebüh-

rendämpfung zu erreichen. Die flächen-

deckende Trinkwasserversorgung in den

meisten Städten Deutschlands entstand

in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Theoretisch würden sich völlig neu kon-

zipierte Trinkwasserversorgungssys-

teme von den in vielen Jahrzehnten ge-

wachsenen Trinkwassersystemen unter-

scheiden. In diesem Unterschied steckt

das Einsparpotenzial, welches mit

AQUA-Optima aufgezeigt wird. HSP er-

hielt für diese Planungsmethode 2013

den Thüringer Staatspreis für Ingenieur-

leistungen. 2016 schaffte es Aqua-

Optima von 50 für den Deutschen

Ingenieurpreis eingereichten Projekten

immerhin unter die ersten 20.

Die gemachten Erfahrungen zu Trink-

wasserleitungen und -netzen wurden

durch Planung und Bau zahlreicher

Wasserwerke, Pumpstationen oder

Speicherbehälter abgerundet, so wur-

den neben zehn Wasserwerken in den

letzten Jahren über 50 Trinkwasser-

speicher mit Speicherinhalten zwischen

50 und 20.000 m³ realisiert. Aktuell

wird ein zentraler Hochbehälter mit

einem Inhalt von 2.000 m³ für die Fern-

wasserversorgung Südthüringen zur

Sicherung der Wasserspeicherung für

den Versorgungsbereich Ilmenau errich-

tet, aber auch ein Trinkwasserbehälter

aus dem 19. Jahrhundert in Dresden mit

20.000 m³ unter denkmalpflegerischen

Aspekten zurückgebaut.

Zurück zu Erfurt. Die Trinkwasserver-

sorgung hatte auch hier ihren Ursprung

Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 2016

kann die Stadt auf 140 Jahre leitungs-

gebundene Wasserversorgung zurück-

blicken. Aus diesem Trinkwasserversor-

gungssystem soll mit Hilfe eines Teams

von Fachingenieuren, Städteplanern

und der Projektgruppe der ThüWa

GmbH in Zusammenarbeit mit HSP in

den nächsten drei Jahren ein zukunfts-

orientiertes Trinkwassersystem mit dem

Namen GISOWA entwickelt werden.

Dabei sind über 220 Bauwerke der Trink-

wasserversorgung und etwa 1.150 km

Versorgungsleitungen zu betrachten.

Bei der Realisierung von wasserwirtschaftlichen

Großprojekten gewinnen neben den fachlichen und

technischen Aspekten immer mehr die Erfahrungen

bei der Vorbereitung und Durchführung umfangreicher

Genehmigungsverfahren an Bedeutung. Auch hier

konnte HSP seine Leistungsfähigkeit in den letzten

Jahren immer wieder unter Beweis stellen. Das

Agieren als Gesamtplaner bewies sich auch dabei als

großer Vorteil. Stellvertretend ist in diesem Zusam-

menhang das Planfeststellungverfahren für den Bau

einer etwa 50 km langen Fernwasserleitung der

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz zur Sicherung

der Wasserversorgung des Großraumes Halle / Leipzig

aus dem Rappbodetalsperrensystem zu benennen.

Aber auch das Plangenehmigungsverfahren zur

Verlegung einer etwa 9 km langen Versorgungsleitung

zum Anschluss des oberen Kreisgebietes des Wasser-

und Abwasser-Zweckverbandes Ilmenau an die

Fernwasserversorgung Südthüringen entlang des

denkmalgeschützten Rennsteiges stellte eine große

Herausforderung dar. Beide Genehmigungsverfahren

konnten in sehr kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen

werden. Beide Maßnahmen befinden sich kurz vor

Fertigstellung.

Hoffmann. Seifert. Partner

Architekten und Ingenieure

Rennsteigstraße 10, 98528 Suhl

www.HSP-plan.de

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