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Made in Thüringen

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www.buga2021.de

ist: Parks und Brücken zu sanieren oder

neue Parkflächen zu schaffen, Wege an-

zulegen, ein Grünes Band wie in der

Nördlichen Geraaue zu schaffen, ein

nicht mehr notwendiges Heizkraftwerk

abzureißen und im gleichen geografi-

schen Umfeld ein Wehr durch eine

Brücke zu ersetzen, neue Wohnflächen,

wie sie Erfurt dringend braucht, etwa

am Moskauer und am Berliner Platz zu

entwickeln.“ „Die eigentliche Ausstel-

lung dann im Jahr 2021 mit einem Etat

von zirka 40 Millionen Euro“, so Alexan-

der Hilge weiter, „finanziert sich über

Eintrittsgelder, Sponsoren usw. von

selbst.“ Summa summarum kann Hilge

immer wieder zu hörenden Klagen und

Vermutungen klar entgegnen: „Eine

BUGA nimmt den Bürgern nichts an an-

derer Stelle weg, bringt jedoch unserer

Stadt enorm viel, was sonst nicht zu

leisten wäre.“

Die drei Erfurter BUGA-Schwerpunkte

heißen egapark, Petersberg sowie Nörd-

liche Geraaue mit dem Nordpark. Für al-

le drei wurden und werden Konzepte

erdacht und weiterentwickelt, Wettbe-

werbe sind ausgeschrieben beziehungs-

weise teils schon abgeschlossen. Als-

bald werden in großem Stile Leistungen

ausgeschrieben. „Deren Lose“, unter-

streicht Hilge ausdrücklich,„werden wir

selbstverständlich so bilden, dass nicht

nur die Großen der Branchen zum Zuge

kommen.“

Bisher am sichtbarsten zeigt sich dem

geneigten Publikum die künftige BUGA

im egapark. Nach fünfmonatiger Bauzeit

konnte im Mai dieses Jahres der 1. Bau-

abschnitt des zur „Spiel- und Erlebnis-

welt Gärtnerreich“ umgestalteten gro-

ßen Spielplatzes übergeben werden.

Bauabschnitt 2 wird dann im Jahr vor

der BUGA folgen. Auch im Frühjahr wur-

de ein erster Bauabschnitt des neuen

Bausewein,„den Petersberg als komple-

xes städtebauliches, touristisches und

kulturelles Ensemble dauerhaft zu si-

chern.“ Entstanden ist eine Projektidee,

die fünf Teilbereiche umfasst: den

Aufstieg, die Peterskirche, die architek-

tonische und freiraumplanerische

Gestaltung des Umfeldes der Gebäude,

die Defensionskaserne und das Kom-

mandantenhaus sowie die Installation

einer „Erlebniswelt Thüringen“ als

Zentrum und Besuchermagnet auf dem

Petersberg. Für Letztere war der unter-

irdische Bau einer neuen Präsenta-

tionsmöglichkeit angedacht. „War“ des-

halb, da sich diese Idee bereits überholt

haben könnte, seit sich ein sicher ge-

glaubter Investor aus dem Projekt

Sanierung und Nutzung der Defen-

sionskaserne zurückgezogen hat. Für

dieses mächtige, das Bergplateau domi-

nierende Gebäude kam nun die Nut-

zung als „Landesmuseum Thüringen“ ins

Spiel. Für Hilge eine „Riesenchance“.

„Auch wenn wir vielleicht noch nicht

die museale Nutzung auf jedem

Quadratmeter zur BUGA vorweisen kön-

nen, wäre die Sanierung der Kaserne

und deren teilweise temporäre Nutzung

für die gastronomische Versorgung der

BUGA-Besucher ein echter Gewinn.“ Und

auch diese kleine Sensation kam erst

vor wenigen Tagen in die Öffentlichkeit:

der Bau einer temporär zu nutzenden

Seilbahn, die den Petersberg mit dem

egapark verbindet. In nur sechs Minu-

ten, statt zu Fuß und mit öffentlichen

Verkehrsmitteln in 45 Minuten, wären

so die BUGA-Besucher von einem zum

anderen Standort unterwegs –herrliche

Draufsichten auf Erfurt inbegriffen. Die

Finanzierung scheint möglich, weil sich

im Bunde mit Erfurt die künftigen

BUGA-Städte Heidelberg und Mannheim

in das Projekt teilen wollen. Wie sich al-

so der BUGA-Standort letztendlich zei-

gen wird, ist derzeit völlig offen. (hs)

Besucherzentrums am Haupteingang eröffnet. Eher

unscheinbar, aber wichtig eben auch war die Sanie-

rung des alten Verwaltungsgebäudes an der Sternwar-

te, das nun als Domizil des BUGA-Teams fungiert. Un-

weit davon, wo sich heute anstelle der einstigen

Zentralgaststätte mit Glashalle und Rendezvousbrücke

ein Platz zeigt, der nach Gestaltung ruft, wird 2017 mit

dem Bau der DANAKIL-Klimazonenwelt begonnen. Am

dazu ausgelobten Wettbewerb waren insgesamt sechs

Bewerber aus Berlin, Stuttgart, Zürich, London, Madrid

und München beteiligt. Gesiegt hat der Entwurf aus

Berlin.

Die grüne Stadtlandschaft vom Nordpark bis zum

Kilianipark, verbunden durch die Flächen und Wege

entlang der Gera, macht ca. die Hälfte der gesamten

BUGA-Flächen aus. Im Rahmen der Bundesgarten-

schau soll der gesamte Bereich entlang der bevölke-

rungsreichsten Erfurter Wohngebiete, der auch die

Erweiterungsflächen am alten Klärwerk und die ehe-

malige Fliegerschule im Nordpark sowie das alte

Kraftwerk im Kilianipark umfasst, funktional und ge-

stalterisch weiterentwickelt werden. Für diesen Teil

der BUGA erfolgte der offizielle Planungsauftakt im

April an den Sieger des freiraumplanerischen Wettbe-

werbes, „geskes.hack Landschaftsarchitekten“. Erste

aus der Planung hervorgehende Baumaßnahmen in

der Geraaue sind für die 2. Jahreshälfte 2017 geplant,

im Nordpark ab Mitte 2018.

Der BUGA-Standort Petersberg soll von Anbeginn an

als ein Scharnier zwischen dem egapark und der

Ausstellungsfläche im Erfurter Norden fungieren. Ob

seiner innerstädtisch dominanten Lage, aber auch we-

gen seiner bedeutsamen Geschichte und vorhandener

historischer Baulichkeiten weckt er das ganz beson-

dere Interesse der Erfurter – diverse Interessen und

Befindlichkeiten inklusive. Um sich ein Bild von die-

sem Areal machen zu können, hier ein paar Zahlen

zum Petersberg: Die einstige Festung umfasst unter

anderem 3,5 km Mauer (ca.35.000 m

2

), fünf Wacherker,

2,6 km Horchgänge, 40.000 m

2

von Mauern umgebene

Fläche, 70.000 m

2

mit Umfeld (vom Gutenberg-

gymnasium bis Domplatz) sowie 20 Gebäude auf acht

Bastionen/Ravelins in fünf Eigentumsverhältnissen.

Im März dieses Jahres präsentierten Stadtverwaltung

und BUGA eine „Vision Petersberg“. Diese entstand

nach zahlreichen vorausgegangenen öffentlichen BUGA-

Dialogen, Werkstätten und anderen Gesprächsforen

sowie zahlreichen Expertengesprächen und Mach-

barkeitsstudien. Ziel der Vision ist es laut OB Andreas