Made in Thüringen
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Foto Torsten Laudien:
Im Jahr 2017 feiern die evangelischen Christen das 500-jährige Jubiläum der
Reformation. Inzwischen wirbt Sachsen-Anhalt für sich mit dem Slogan „Ur-
sprungsland der Reformation“. Wenn man mal davon absieht, dass es Sachsen-
Anhalt zur Zeit der Reformation noch gar nicht gab, so bleibt festzuhalten, dass
auch das heutige Thüringen einige Spuren der Reformation und des Refor-
mators Martin Luther aufzuweisen hat. Ein Thüringer Verlag würdigt das
Reformationsjubiläum jetzt mit einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen.
Thüringer Verlag würdigt das
Reformationsjubiläum 2017
Die Verlagsgruppe „grünes Herz“ hat ih-
ren Sitz in Ilmenau. Sie ist der größte
Verlag für Regionalliteratur im Freistaat.
Zum „grünen herz“ gehört unter ande-
rem auch der RhinoVerlag, der in den
letzten Jahren vor allen durch die so ge-
nannten „Kleinen Rhinos“ auf sich auf-
merksam gemacht hat. Dabei handelt es
sich um Bücher im Westentaschen-
format, die vor allem bei Touristen be-
liebt sind oder bei Thüringern, die ein
kleines Mitbringsel für Besuche außer-
halb der Landesgrenzen haben wollen.
Werke, wie das „Kleine Thüringer Kloß-
buch“, das „Thüringer Bratwurstbuch“ und das „Thürin-
ger Bierbuch“ gehören mittlerweile zu den Bestsellern
der Ilmenauer.
Verleger Dr. Lutz Gebhardt hat schon vor Jahren die
Lutherdekade zum Anlass genommen, Bücher über
Luther, seine Zeit und seine Zeitgenossen zu publizie-
ren. In diese Reihe gehören „Martin Luther – Weis-
heiten und Lebensstationen“ und „Cranach–Die Maler
der Reformation“. Zuletzt erschienen ist „Thomas
Müntzer – Stationen seines Lebens und Wirkens“, das
sich mit „Luthers ungeliebtem Bruder“ beschäftigt, der
ja bekanntlich in Mühlhausen viele Spuren hinterlas-
sen hat.
Autor dieser Bücher ist Heinz Stade, der
auch als Gastautor für den WIRT-
SCHAFTSSPIEGEL tätig ist. Er gilt als
profunder Kenner der Thüringer Regio-
nalgeschichte und insbesondere Lu-
thers und seiner Zeitgenossen. Aus
Stades Feder stammt auch das jüngste
Werk der Kleinen Rhinos „Futtern wie
bei Luthern“, das er gemeinsam mit
WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Chefredakteur
Torsten Laudien verfasst hat. Hier versu-
chen die beiden Autoren einem Stück
Alltagskultur der Lutherzeit auf die Spur
zu kommen und nehmen den Leser mit
auf eine spannende Zeitreise der beson-
deren Art.
Verleger Dr. Lutz Gebhardt hat aber
noch weiter gedacht. So ist der Band mit
den „Stationen und Lebensweisheiten“
mittlerweile auch auf Englisch erschie-
nen. Und auch für Interessierte, die die
Stationen Luthers selbst erleben wol-
len, hat er etwas auf Lager. Das Buch
„Schmalkalden – eine Stätte der Refor-
mation“ von Peter Hardy und Karl-Heinz
Schmöger wirft einen Blick auf die
Südthüringer Stadt, die über Jahre eine
der Herzkammern der Reformation war.
Hier wurde der Schmalkaldische Bund
gegründet, in dem sich die protestanti-
schen Fürsten gegen den katholischen
Kaiser zusammengeschlossen hatten.
Speziell für Wanderfreunde hat der
Verlag „grünes herz“ eine Broschüre
„Lutherweg Thüringen–westlicher Teil“
herausgebracht. Beginn und Ende dieser
335 Kilometer langen Route ist Erfurt.
Die ringgebundene Broschüre enthält
Kartenmaterial, dem jeweils Texte mit
Wissenswertem über den Reformator
und die Orte der Strecke beigefügt sind.
Hier finden sich auch wichtige touristi-
sche Informationen. (tl)
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Verleger Dr. Lutz Gebhardt, Lektorin Anette Cotta und
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Autor Heinz Stade bei der Vorstellung der Neuerscheinungen.
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www.gruenes-herz.de